Latein
Mitglieder der Fachschaft
Frau Böhm
Frau Dr. Rösch-Binde
Frau Guter
Frau Kinzel
Frau Schnabl
Frau Stockmann
Herr Stellwag
Herr Trost
Latein, Warum? Darum!
QVIS*QVID*VBI*QVIBVS AVXILIIS*CVR*QVOMODO*QVANDO
Diese Zusammenfassung lateinischer Fragewörter bildet für sich genommen ein kleines Gedicht in Form eines Hexameters. Welche Antworten im Einzelnen darauf möglich sind, kann man im Folgenden finden.
QVIS?
WER lehrt Latein am Gymnasium Pullach?
Die Lehrkräfte der Fachschaft Latein.
QVID?
WAS lernt man in Latein?
Man lernt vor allem, wie die eigene Sprache funktioniert, wie man seine Gedanken gut formulieren und treffend zur Sprache bringen kann.
Man lernt weiter den Ursprung vieler Wörter kennen, die wir im Alltag wie selbstverständlich verwenden. Schon nach wenigen Wochen weiß jemand, der sich der lateinischen Sprache annimmt, dass Fenster und Mauern, dass Straßen und Studium, dass Ornamente und Hospize Begriffe sind, die sich aus der lateinischen Sprache ableiten. Ebenso weiß man, was passiert, wenn jemand an einer Krankheit laboriert, zu einer Sache sein Placet gibt, was einer tut, der spechtet etc….
Man lernt außerdem ganz nebenbei eine ungeheure Zahl von italienischen, spanischen, französischen, englischen und portugiesischen Vokabeln: Wer also gut Latein beherrscht, der tut sich leichter, andere – vor allem romanische – Sprachen zu erlernen.
Man lernt eine ganze Menge von Dingen, die seltsam sind, die irgendwie nicht in unsere moderne Welt zu passen scheinen und dennoch ziemlich spannend und interessant sind: Man lernt, was es mit dem trojanischen Pferd wirklich auf sich hat; man hört von unglaublichen Geschichten, die sich die Menschen in antiken Zeiten erzählt haben, um sich die Welt zu erklären. Man hört von Göttern und Helden, von Mythen, Fabeln und Sagen aus alter Zeit. Schriftsteller, Maler und Bildhauer haben sich von diesen Stoffen aus der Antike beeinflussen lassen. Man erfährt in Latein also viel von dem, was zum Kulturschatz Europas gehört.
Ganz wesentlich zum Fundus gehören aber auch die Texte der Antike, die unmittelbar unser Rechtssystem, unsere Auffassung von Recht und Gerechtigkeit betreffen. Von ebenso eminenter Bedeutung sind schließlich die Texte, die in fundamentaler Weise unsere Vorstellung von einem Gemeinwesen und von der Demokratie prägen. Man bekommt also nicht nur einen Bezug zu den europäischen Kunstschätzen, sondern auch zu den Wurzeln unseres Wertesystems.
Man lernt last not least sich durchzubeißen, man lernt am Ball zu bleiben und um Erfolg zu kämpfen. In den Schoß fällt der Erfolg den wenigsten, denn vor diesen – so lautet ein alter lateinischer Spruch – haben die Götter den Schweiß gesetzt. Wir wollen aber strikt vermeiden, dass der Schweiß zum Angstschweiß wird.
VBI?
WO lernt man Latein?
Auf diese Frage gibt es mehrere Antworten?
Man lernt Latein nicht nur in der Schule, also in einem Klassenzimmer während des Unterrichts. Man lernt Latein auch zu Hause im stillen Kämmerlein, wo man das, was man im Unterricht gehört und gelernt hat, durch Wiederholung und Übung vertieft.
Damit sind die Angaben aber über die Lernorte der lateinischen Sprache noch lange nicht erschöpft: Viele Orte in München wie Kirchen, Museen und Denkmäler bieten Gelegenheit, sich mit Latein genauer zu befassen. Viele alte Städte wie Regensburg, Köln oder Trier, darüber hinaus viele Orte in ganz Europa, deren Anfänge auf die Kultur der Römer zurückgehen, sind Orte, an denen man Anschauungsunterricht aus erster Hand erhält.
Wer einen Ort sucht, um Latein zu lernen, wird auf jeden Fall fündig werden.
QVIBVS AVXILIIS
MIT WELCHEN HILFSMITTELN lernt man Latein?
Am OPG wird für Latein als 1. Fremdsprache das Lehrwerk Campus B verwendet.
Für Latein als 2. Fremdsprache ist am OPG das Lehrwerk Campus C in Gebrauch.
Wenn die Spracherwerbsphase abgeschlossen ist, muss man seinen Wortschatz in der Lektürephase autorenbezogen erweitern: Mit Hilfe eines zugelassenen Lexikons (lateinisch – deutsch) erweitert man dann seine Lateinkenntnisse und dringt so in tiefere Tiefen der lateinischen Sprach- und Gedankenwelt. Den Umgang mit dem Lexikon muss man ab der 9. Jahrgangstufe üben. Ab der 10. Jahrgangsstufe ist das Lexikon als Hilfsmittel in den großen Leistungserhebungen zugelassen. Seine hilfreiche Wirkung entfaltet ein Lexikon aber nur dann, wenn man es richtig zu handhaben weiß.
CVR
WARUM gibt es Latein als Schulfach?
Über diese Frage erhitzen sich nicht selten die Gemüter. Es könne schon sein, so meinen manche, dass antike Texte interessant seien, sie seien dann aber bereits übersetzt und man könne sich die Zeit und Mühe sparen, eine tote Sprache mühsam zu erlernen; stattdessen könne man gleich die bereits vorhandene Übersetzung lesen.
Nicht wenige vertreten dagegen die Meinung, ein Gedanke könne nur adäquat in eben der Sprache erfasst werden, in der er zuerst formuliert wurde. Wortwahl, Satzbau und Stil entscheiden nämlich wesentlich, bis in welche Dimensionen der Wirklichkeit ein Gedanke dringen kann, bzw. welche Dimension der Wirklichkeit er zur Sprache bringen kann. Übersetzungen sind bereits Interpretationen.
Wer die Ethymologie der Begriffe beherrscht, aus denen ein Gedanke ursprünglich gebildet wurde, der erfasst weit mehr als jemand, der sich auf die Wortwahl anderer verlässt und nur mit Begriffen konfrontiert wird, denen man die Strahlkraft genommen oder die Spitze gebrochen hat.
Aber es ist müßig, in einen Rechtfertigungskampf einzutreten. Solange es Menschen gibt, die von der lateinischen Sprache fasziniert sind, wird es andere Menschen geben, die sich von dieser Faszination anstecken lassen. Und es gibt nicht wenige Kinder, die von sich aus neugierig auf Latein werden. Darum bemüht man sich stets aufs Neue, Wege zu finden, diese Neugierde aufzugreifen und lebendig zu erhalten.
QVOMODO
WIE oder AUF WELCHE WEISE lernt man Latein?
Die Antwort auf diese Frage ist etwas schwieriger zu beantworten. Denn jeder Mensch muss einerseits seine Art zu lernen selbst für sich entdecken – andererseits gibt es seit altersher bewährte Methoden, ohne die man sich nichts Neues aneignen kann. Dazu gehört in Latein wie in jeder anderer Fremdsprache auch vor allem das Auswendiglernen von Vokabeln und Grammatikregeln. Ohne Pauken wird’s also nicht gehen!
Das Frage nach dem Wie scheint eng verknüpft mit der Frage nach dem Wo: Vokabeln kann man sich erfahrungsgemäß nicht mal eben so im Vorbeigehen auf Dauer merken. Dasselbe gilt von Regeln, angefangen beim Konjugieren übers Deklinieren und dem Erkennen von Konstruktionen: Darum dürften folgende Ratschläge, auf welche Weise man denn Latein am effektivsten lernen solle, nicht verkehrt sein: Man eigne sich regelmäßig, nachhaltig, konzentriert den neuen Stoff an – und ebenso wiederhole man regelmäßig, nachhaltig, konzentriert und selbstständig bereits bekannten Stoff.
Wer’s schleifen lässt und nur vor einer Schulaufgabe einen aufgetürmten Berg abarbeiten will, wird wohl wenig Freude am Fach haben. Wer nicht in gewissen Abständen selbstständig überprüft, ob er noch beherrscht, was er gelernt hat, dessen Lateinkenntnisse dürften wohl kaum von Dauer, geschweige denn von Nutzen sein. Wer dem Fach Latein dagegen in realistischer Einschätzung seiner eigenen Fähigkeiten feste Zeiten bei der Erledigung seiner schulischen Angelegenheiten einräumt, dem dürfte in der Schule zumindest ein zufriedenstellender Erfolg nicht vorenthalten bleiben, dem könnte sich aber auch im späteren Leben der ein oder andere Nutzen dieses Faches erschließen.
QVANDO
WANN lernt man Latein?
Man kann Latein am OPG als 1. Fremdsprache ab der 5. Jahrgangsstufe wählen: Die Spracherwerbsphase nimmt dann vier Jahre mit entsprechender Stundentafel in Anspruch. Man kann Latein am OPG aber auch ab der 6. Jahrgangsstufe als 2. Freumdsprache wählen: Die Spracherwerbsphase dauert dann mit entsprechender Stundentafel drei Jahre. Ab der 9. Jahrgangsstufe läuft der Lehrplan dann in der Lektürephase parallel. Damit ist der Aspekt, ab wann man Latein am OPG lernen kann, erläutert.
Der zweite Zeitaspekt, der hier mitschwingt, ist dem Wie und Wo vergleichbar: Wann sich Kinder und Jugendliche mit Latein beschäftigen, bleibt letztlich ihnen selbst überlassen. Lernrhythmus, Lernorte und Lernsituationen werden sich finden, wenn man sie sucht.