Am 26. September durften alle wahlberechtigten Bürger Deutschlands die Bundesregierung für die kommende Legislaturperiode wählen. Anlässlich dieses zentralen Ereignisses in unserem demokratischen Rechtsstaat fand am Freitag, den 24. September, am Otfried-Preußler-Gymnasium in Pullach die sogenannte Juniorwahl statt. Dabei handelt es sich um eine Wahlsimulation, an der die 294 Schüler*innen der 10. Klasse und der Oberstufe teilnehmen konnten. Das Projekt, das durch die Sozialkundelehrerinnen Frau Simon und Frau Altenstrasser initiiert worden war, wurde mit regem Interesse und großer Begeisterung aufgenommen:
Es fanden sich 32 freiwillige Wahlhelferinnen aus der 12. Jahrgangsstufe, die in mehreren Treffen in der Mittagspause unter der Leitung der beiden Lehrkräfte die Durchführung der Wahl vorbereiteten: So wurden persönlich adressierte Wahleinladungen geschrieben und verteilt, Listen mit den Namen der Wählerinnen zur Verifizierung vor der Übergabe des Stimmzettels angefertigt, ein Teil der Aula zu einem Wahllokal mit Wahlkabinen umgebaut und Gruppen aus Wahlhelfern und Wahlbeobachtern, die den regelkonformen Ablauf der Wahl gewährleisten sollten, gebildet.
Am Freitag um 8 Uhr war es dann schließlich soweit: Der erste Schüler warf den mit seinem eigenen Stift angekreuzten Wahlzettel unter den wachsamen Augen der Wahlbeobachter in die eigens versiegelte und verplombte Wahlurne. Bis 11:45 Uhr hatte jeder Wahlberechtigte die Möglichkeit, seine Stimme geltend zu machen. Anders als bei der tatsächlichen Bundestagswahl war es allerdings ausreichend, die Wahleinladung vorzuzeigen, auf eine Überprüfung des Personalausweises wurde verzichtet – nicht zuletzt, um den bürokratischen Ablauf der Wahl zu vereinfachen und jedem Einzelnen eine Stimmabgabe in den vorgesehen Wahlzeiträumen zu ermöglichen.
Die Wahlergebnisse, die wie jene der echten Bundestagswahl am Sonntagabend ab 18 Uhr veröffentlicht wurden, lieferten ein erstes äußerst zufriedenstellendes Bild hinsichtlich der positiven Resonanz: von der oftmals verschrienen „jugendlichen Politikverdrossenheit“ fehlte jede Spur, denn die Wahlbeteiligung lag bei 85,4 Prozent und von den 251 abgegebenen Stimmen wurden nur drei als ungültig klassifiziert. Die Gewinner der Wahl: Die Grünen mit 41,5 Prozent und die FDP mit 27,0 Prozent. Dahinter folgen abgeschlagen die SPD mit 9,7 Prozent und die CSU mit 6,9 Prozent. Ein zukunftsweisendes Ergebnis? „Mein Wunsch ist es, durch die direkte Umsetzung das Interesse der Schüler und Schülerinnen an der demokratischen Wahl zu steigern und somit für Gesprächsstoff zu sorgen“, nannte Frau Simon eine ihrer Zielsetzungen beim ersten Vorbereitungstreffen. Den wird es nun sicherlich reichlich geben – sei es im Klassenzimmer oder auf der großen politischen Bühne.
Marlene Bold (Q12) und Cosmo Tretter (Q12)